Mit Zsolt Wilhelm vom Standard
Show notes
In dieser Episode sprechen Daniel Roßmann und Anja Malenšek mit dem Podcast-Chef vom "Der Standard", Zsolt Wilhelm. Zsolt erklärt, wie die Produktion verschiedener journalistischen Formate in einem Medienhaus wie Der Standard funktioniert, wie sich der tägliche Podcast "Thema des Tages" über die Jahre entwickelt hat und über die Bedeutung von Geschichten im Journalismus.
Show transcript
00:00:08: Einen wunderschönen Montag.
00:00:10: Es ist der fünften September, an dem wir aufnehmen und heute ist bei mir im virtuellen Studio nicht nur die Anja Malensche.
00:00:17: Hallo Anja.
00:00:18: Hallo Sven.
00:00:19: Sondern auch der Schold Wilhelm vom Standard.
00:00:22: Hallo Schold.
00:00:23: Hallo.
00:00:24: Grüß euch.
00:00:25: Bei uns im Podcast geht es ja hauptsächlich zu neun und neunzig Prozent.
00:00:30: Es geht ums Podcast-Business generell, wie Podcast produziert werden, was wir eigentlich alles mit Podcast machen können.
00:00:36: Und die Anja hat irgendwann mal die Idee gehabt vor ein paar Wochen, wir könnten ja jemanden vom Standard fragen.
00:00:40: Und das ist bei uns jetzt der Standard auch witzigerweise im Podcast-Business immer ein bisschen mehr aufgebobt.
00:00:46: Wegen den ERK-Download-Zahlen.
00:00:48: Das war ja also Standard und Podcast ist immer schon eine relevante Größe in Österreich.
00:00:53: Da zeige ich mal kurz einen Schwank aus meiner Jugend.
00:00:57: Ich habe tatsächlich beim Standard angefangen oder für den Standard angefangen, Podcasts-Bost zu produzieren.
00:01:03: Das war damals die Edition Zukunft und das war, glaube ich, im Jahr Jahrzehnte oder so.
00:01:08: Kann das sein?
00:01:09: Du warst von Anfang an dabei, kann man sagen, oder?
00:01:11: Das ist
00:01:12: brutal.
00:01:12: Ich bin quasi eigentlich so wie der Thomas Meier Europa, das Gründungsmitglied des Standard-Podcasts im BRUMS.
00:01:20: Also du setzt dich jetzt mit Thomas Meier gleich, finde ich cool.
00:01:23: Genau, ja.
00:01:24: Weil ich auf X verbreiten
00:01:25: werde.
00:01:26: Ich habe tatsächlich Daniel noch... bevor wir die Aufnahmen gemacht haben, in unserem WhatsApp-Verlauf nachgeschaut.
00:01:33: Ja.
00:01:34: Abgesehen davon, dass die Nummer, die wir damals ausgetauscht haben, also deine Nummer, mittlerweile jemand anderem gehört, was gerade sehr peinlich war, weil ich die Person angerufen habe.
00:01:42: Ah, wirklich?
00:01:43: Ja.
00:01:45: Habe ich gesehen, wie wir damals konversiert haben und da ging es vor allem um die Postproduktion.
00:01:49: Klar, es ging um Musik und es ging ganz viel ums Eh rauschneiden.
00:01:54: Ah
00:01:54: ja, genau.
00:01:55: Da Elisa hat bei euch gesprochen, oder?
00:01:58: Die Lisa, Lisa Meier,
00:01:59: alle haben
00:02:01: gesprochen
00:02:02: tatsächlich bei uns.
00:02:03: Ja, das stimmt ja genau.
00:02:04: Lisa Meier hat gesprochen, Lisa Meier mit Radio-Erfahrung.
00:02:06: Sie waren nämlich beim ORF mal vorher, glaube ich, irgendwo im Radio.
00:02:10: Wunderschöne Stimme.
00:02:11: Ja, eine sehr schöne Stimme und es war so witzig, weil da waren.
00:02:15: wirklich tatsächlich, das war meine erste Erfahrung mit, ein M ist so wie ein Fingerabdruck.
00:02:20: Das hat man dann schon gesehen.
00:02:22: Wenn ich die Spur krieg, hab ich gar nicht wissen müssen, wer gesprochen hat, ich hab nur ein M angeschaut.
00:02:26: Und August, wer da jetzt der Sprecher war.
00:02:29: Ist ganz interessant.
00:02:30: Aber seitdem hat sich extrem viel getan beim Standard.
00:02:33: Edition.
00:02:34: Zukunft gibt es noch immer.
00:02:37: Aber jetzt gibt es zum Beispiel eigentlich das Thema des Tages, das Flaggschiff des Standards.
00:02:45: Kann man es
00:02:45: sagen, als Nachrichten-Podcaster fünfmal die Woche erscheint.
00:02:48: Das ist automatisch, ja.
00:02:50: Ich habe schon ein bisschen damit gerechnet, das Thema des Tages sehr hohe Zollen.
00:02:54: haben wir, aber das weiß man natürlich vorher nicht, bevor das nicht irgendwo öffentlich ausgewiesen ist.
00:02:59: Jetzt siege ich aber da zum Beispiel im ERK Ranking.
00:03:02: Sechshundert, zwei, sechstausend, achthundert, zwei, dreißig, valide Downloads.
00:03:07: Das ist brutal für österreichische Verhältnisse.
00:03:10: Und vor allem sind da wirklich die allermeisten davon tatsächlich aus Österreich, was für Eicher wahrscheinlich und für Eier Business extrem wichtig ist.
00:03:19: Aber sechshundert, zwei, sechstausend, wie hat sich das entwickelt?
00:03:23: Diese Zahl, weil wir kennen das von Podcasts, die bei uns, also zum Beispiel Sitzfleisch hat auch gute Zollen mit siebtausend im Monat, wo es jetzt weit weg ist von sechshunderttausend.
00:03:32: Aber bei uns hat das immer so ein Jahr, glaube ich, gedauert, eineinhalb Jahr, bis das so richtig wachsen ist.
00:03:37: Aber wie war das da bei Thema des Tages?
00:03:41: Erstmal mit dem neuen Podcast starten, sage ich auch meinen Chefs, wir müssen ein bis eineinhalb Jahre warten, bis wir wirklich Abonnentinnen aufgebaut haben.
00:03:49: Bei Thema des Tages war das natürlich ähnlich.
00:03:52: Allerdings muss ich sagen, hat mir von Anfang an recht gute Downloads zahlen.
00:03:55: Also ich glaube, wir hatten schon in der ersten Woche die fünfstellige Messlatte gesprengt mit irgendeinem Thema.
00:04:04: Also Zehntausend Downloads hatten wir ziemlich schnell.
00:04:08: Es hatten aber länger gedauert, bis wir so auf die zwanzigtausend Downloads pro Folge gekommen sind.
00:04:13: Und jetzt sind wir so, wenn es gut läuft bei dreißig oder vierzigtausend Downloads pro Folge auch, natürlich nicht... im Schnitt, aber das sind so die besseren Folgen, die wirklich gut gehen.
00:04:24: Und dann gibt es natürlich noch extreme Ausreise nach oben.
00:04:28: Wir sind extrem Themen getrieben und das merkt man auch an unseren Hörerzahlen.
00:04:32: Also, wenn jedes Mal eine Krise ausbricht, eine neue Krieg ausbricht, dann geht es noch mal stark nach oben.
00:04:38: Und wenn wir den Job richtig machen, dann behalten wir Abonnentinnen und Hörerinnen auch.
00:04:44: Und das ist die Entwicklung, die wir vorgenommen haben oder die wir unternommen haben in den letzten Jahren.
00:04:49: Mittlerweile sind wir auf diesem Niveau eingependelt und ich bin recht glücklich, aber ich glaube, es gibt noch viel Luft nach oben.
00:04:58: Und mich würde es interessieren eigentlich, weil das Format läuft ja jetzt seit fünf Jahren schon ziemlich genau, dem an das Tages.
00:05:04: Habt ihr jemals eine Pause gehabt, jetzt abgesehen vom Wochenende immer?
00:05:10: Wir haben, und das war mein ausdrücklicher Wunsch von Anfang an, dass wir eine Produktionspause haben über Weihnachten.
00:05:19: Das sind so knapp zwei Wochen, wo wir sagen, wir fahren einmal runter.
00:05:23: Manche möchten die Zeit nutzen, um vorzubereiten, andere Sachen zu machen, Urlaub zu machen.
00:05:28: Ich halte es für extrem wichtig, dass es irgendwann eine Woche gibt oder zwei Wochen gibt, wo man mal nicht daran denken muss, weil wenn man einen täglichen Nachrichten-Podcast macht, dann hört das Lichieren einfach nicht auf, daran zu denken.
00:05:40: Und auf Themen suche sich zu begeben, nach spannenden Zugängern, Geschichten, Überschriften.
00:05:46: Gästen etc.
00:05:47: zu suchen und das ist sogar schwer, wenn mein Urlaub geht unterjährig, dass man da mal wirklich abschaltet und deswegen halte ich das für sehr wichtig.
00:05:57: Wir hatten aber keine längere Pause oder wir hatten keine Produktionstopp, in dem Sinne, dass wir gesagt haben, okay, wir brauchen jetzt mal ein halbes Jahr uns neu aufzustellen.
00:06:07: Das war eigentlich immer on the fly.
00:06:10: Es ist aber glaube ich ganz wichtig zu wissen, also wie ist das Ganze dann eigentlich organisiert bei euch?
00:06:15: Weil jetzt, wenn ich mir vorstelle, ein tägliches Podcast Format zu machen, dann ist das schon eine ziemliche Stresssituation.
00:06:24: so grundsätzlich, wenn man jetzt von einer oder zwei Personen ausgeht, also das ist so, wir machen ja hauptsächlich Formate als Dienstleister für Unternehmen oder Vereine Organisationen.
00:06:34: Und da sagen wir schon, wenn jemand kommt und sagt, er will so ein wöchentliches Format machen.
00:06:38: Da sind schon einige Ressourcen gebunden und jetzt sind das aber meistens dann keine Tagesaktuellen Sachen, die wir bearbeiten und so wie vielleicht sind dann bei euch jetzt nicht nur bei Thema des Tages, aber so generell in dem ganzen Podcast-Bereich nur mit dem Thema beschäftigt.
00:06:53: Nur mit Thema des Tages?
00:06:55: Nur mit Podcasts, so grundsätzlich.
00:06:57: Nur mit Podcasts.
00:06:57: Also zwei Podcasts sind mir aufgestellt folgendermaßen.
00:07:00: Wir haben zwei Audio-Redakteurinnen, wir haben mich, also ich bin so eine Leitungsfunktion und wir haben einen Producer.
00:07:08: Das sind viele Leute, wenn man so ganz grob rechnet.
00:07:12: Für Thema des Tages ist eine Person zuständig.
00:07:15: Das heißt, die Person, die Dienst hat an dem Tag, sucht das Thema aus, bespricht sich mit mir, sucht die Person aus, mit der sprechen möchte und macht die Aufnahme, macht die Postproduktion veröffentlicht.
00:07:32: Das heißt, jeden Tag quasi eine Redaktionssitzung oder wie habt ihr das?
00:07:36: Eine Teamabsprache.
00:07:38: täglich beziehungsweise wir sind, vielleicht wenn ich das noch kurz ausführen darf, wir sind ja als Thema des Tages gestartet und das war natürlich die erste erste Faltstricke, die wir uns selbst gestellt haben, weil was heißt denn Thema des Tages?
00:07:51: Was ist das Thema des Tages?
00:07:53: Das ist eine sehr, sehr schwierige Vorgabe.
00:07:56: Wir haben es am Anfang so definiert, dass wir gesagt haben, was ist bei uns im Standard, aber auch von unseren Leserinnen, Hörerinnen?
00:08:05: Von der Seite her, das Thema des Tages, was beschäftigt die Leute gerade jetzt?
00:08:09: Und das haben wir lange Zeit durchgezogen so.
00:08:12: Also ich glaube, wir hatten die ersten drei Jahre wirklich Folgen, die sind in der Früh entschieden worden, regelmäßiger, sie haben jeden Tag in der Früh entschieden worden und am Nachmittag erschienen.
00:08:22: Das war mega stressig, aber machbar, also absolut machbar.
00:08:26: Wir haben ein großes Medienhaus, wir haben eine große Redaktion, wir haben super viele Expertinnen und wirklich tolle Leute, die uns dabei helfen.
00:08:34: Und in den letzten Monaten, Anfang des Jahres, nachdem diese Regierungskrise zu Ende war, habe ich mir überlegt, wo wollen wir in Zukunft hingehen mit Thema des Tages und wie wollen wir unser Format neu ausrichten?
00:08:53: Weil wir gemerkt haben, sobald die Krisen mal vorbei sind, wird schwierig.
00:09:00: Da musst du dir wirklich was überlegen und musst die Themen raussuchen, die vielleicht jetzt nicht so Thema des Tages sind.
00:09:06: Hat mir früher auch, aber dieses Jahr ist mir besonders aufgefallen und das merkt man auch am generellen Nachrichtenkonsum.
00:09:12: Ich glaube, gerade in Österreich haben viele Nachrichtenmedien gerade eine Schwierigkeit oder gerade in den letzten Monaten Schwierigkeit gehabt.
00:09:21: ihre Lesezahlen, Neuzerzahlen hochzuhalten oder ins Wachstum zu kommen, weil nicht immer so klar ist, was ist denn gerade was bewegt?
00:09:28: Es gibt nicht die eine große Krise, es gibt viele unterschiedliche kleine Krisen, mittelgroße Krisen.
00:09:34: Und mein Zugang war so, dass ich mir gedacht habe, ja, also wenn die Welt so viele Baustellen und so viele Krisen ja da auf einmal hat, dann brauchen die Leute mehr Hintergrund.
00:09:46: Und das war meine Vorgabe für dieses Jahr, dass ich gesagt habe, wir wollen weg von diesem reinen Tagesgeschehen, von Berichten über Nachrichten zum Hintergrund, zum Deep Dive und zum Nachrichtenmachen.
00:10:00: Also vom Weg von Berichten zum Nachrichtenquelle sein für Leute, die sich für die Themen interessieren.
00:10:06: Und das bedeutet im Endeffekt, dass wir Sachen länger vorbereiten, Gäste früher anfragen, manchmal Wochen voraus.
00:10:14: und große Themenblocke überlegen, wo wir sagen, ja, das ist dauerhaft aktuell.
00:10:20: Beispiel ist USA, wo so viele Sachen auf einmal passieren, wo man sich eigentlich nicht mehr auskennt, welches Thema ist das Wichtigste, was ist Neues und was ist Signal.
00:10:30: Und da ist es für mich ganz wichtig, dass wir sagen in so einer Phase, okay, wir erklären jetzt einmal den Deep State, wir erklären einmal Faschismus, wir erklären einmal all diese großen Komplexe, und versuchen es anhand von aktuellen Geschehnissen aufzutrösen.
00:10:45: Und das funktioniert tatsächlich super.
00:10:47: Also wir sind zwar noch im Namen Thema des Tages, aber wir sind mehr ein dauerhaft hintergründiges, aktuelles Medium geworden.
00:10:57: Okay, wann das auch so diese neue Ausrichtung zu A-Konto, dieses Thema österreichische Auflagenkontrolle mitgespielt?
00:11:04: Weil ihr seid, ich glaube, seit, seit wann seid ihr dabei?
00:11:09: Ja, glaube ich, oder?
00:11:10: Ja,
00:11:11: nicht ganz am Anfang des Jahres, sondern irgendwann mittendrin sind wir gestartet.
00:11:14: Nein, da ist nichts damit zu tun gehabt.
00:11:17: Also wir sind immer so schwierig, wenn man ein Produkt arbeitet und man weiß, ob man erfolgreich ist oder nicht und es aber nicht verlautbaren kann, weil es gibt immer verschiedene Interessen, es gibt mehr Überlegungen als nur das eigene Wohlbefinden, wenn man Teil einer großen Struktur ist wie in einem Unternehmen.
00:11:38: Und wir wussten eigentlich, seitdem es die URK gibt, dass wir sehr, sehr, sehr gut gereit werden, wenn wir bei den URK dabei waren.
00:11:43: Es hat aber länger gedauert, bis wir die Internetprozesse darauf umgestellt haben, Verkauf
00:11:47: etc.,
00:11:48: dass wir gesagt haben, wir können ab jetzt nach TKP verkaufen, wir können ab jetzt unsere Zahlen kommunizieren, weil unsere gesamte Struktur und Verkaufsstruktur zum Beispiel danach ausgerichtet ist mittlerweile.
00:12:00: Und dann sind wir gestartet und wir wussten schon, wo wir landen werden, das war jetzt kein Geheimnis.
00:12:05: Von den Zahlen her merken wir die richtungsänderung, die thematische Richter in die richtungsänderung.
00:12:10: eigentlich jetzt zu den in den letzten paar Monaten, wo wir gesehen haben, dass wir besser performen oder bessere Download-Zahlen haben, als der österreichischen Medienmarkt an Leser-Zahlen hat.
00:12:24: Klingt das wahnsinnig kompliziert, aber wir haben rund um die Regierungskrise verstanden.
00:12:28: Okay, es gibt den Riesenbedarf.
00:12:29: Alle Nachrichtenmedien sind in die Höhe gegangen, was die Download-Zahlen betroffen und was die Zugriff-Zahlen betroffen hat.
00:12:36: Und dann gab es irgendwie so einen Einbruch.
00:12:39: Böserreichspolizeit war nicht mehr so nachgefragt etc.
00:12:42: Und wir haben in der Zeit halt die Zeit genutzt, um uns internationale aufzustellen, größere Hintergrundgeschichten auch zu internationalen Themen zu haben.
00:12:51: Und das hat uns in den letzten Monaten extrem geholfen, diese guten Zahlen, die wir auch schon vorher hatten, zu halten oder leicht auszubauen.
00:12:57: Ja, weil du vorher das Thema Vermarktung oder Werbeverkauf angesprochen hast.
00:13:02: Ich war es ja wieder so generell in der österreichischen Medienbranche, wo er in den letzten Jahren, da hatte quasi der Anzeigenverkäufer, die Anzeigenverkäuferin meistens Podcast so mitverkauft.
00:13:13: Das war ganz am Anfang so, wo halt was in der Werbebeiner gebucht wurden, oder irgendwelche Platzierungen im Printprodukt, Plus-Holtern-Werbung im Podcast.
00:13:23: Ich weiß noch, der Standard war extrem früh dran, weil ich habe mal eine BMW Werbung.
00:13:28: geschnitten oder nicht geschnitten bzw.
00:13:30: eingebaut und das war schon sehr sehr früh.
00:13:32: Das war zu einer Zeit da wo in Österreich noch, also ich glaube der Stefan Lassnick hat schon irgendwo Werbungen verkauft, aber sonst hat noch niemand Werbungen in einem Podcast gehabt.
00:13:39: Das war glaube ich wie zwanzig oder so.
00:13:43: Und was uns auffällt, und das wird bei euch wahrscheinlich nicht anders sein, so generell Medien oder journalistische Formate, da gibt es so gut wie keine Hostread ads, außer es geht um irgendwelche eigenen Produkte.
00:13:54: Lebt ihr das so?
00:13:55: Lebt das Standard des, dass ihr auch keine Hostread Ads macht?
00:13:59: Ja, das ist als Standard total schwer, weil wenn du nicht deinen eigenen Namen, deine Person vertrittst, sondern ein Unternehmen, wird das mit der Personalisierung von Werbung sehr, sehr schwer.
00:14:10: Weil wenn ich jetzt einspreche, wenn ich jetzt sagen würde, kauft das und das Produkt, weil ich glaub dran, glaubt das Standard daran?
00:14:18: Sehen wir da mit unabhängig?
00:14:20: Schaffen wir die nötige Distanz, die wir brauchen als... Qualitätsmedium als unabhängiges Medium zu den Herstellern, zu den Werbepartnern, sehr, sehr schwierig.
00:14:31: Also deswegen sind wir auf der sicheren Seite vor allem, was die großen Podcast-Thema des Tages in Z. Ostschir betreffen, weil das die großen journalistischen Formate sind, da haben wir keine Hostread-Formate.
00:14:45: Geht sie für uns irgendwie nicht aus und ich sehe das auch bei den New York Times zum Beispiel, die haben auch noch kein einziges mal ein Hostread-Format gehabt.
00:14:52: Ja, ist schwierig.
00:14:54: Also, da habe ich Individualisten größere Chancen.
00:14:57: Es ist sehr brutal, weil wenn du denkst, du hast jetzt, sagen wir mal, sechshundert Tausender Kontakte im Monat zu verkaufen und du verkaufst einen Tausender Kontakt um ein Hundert.
00:15:08: Es ist schon brutal viel Gold eigentlich wirtschaftlich gesehen.
00:15:10: Also du bist immer in einer Zwickmühle als journalistisches Format.
00:15:14: Also wenn du jetzt so ein Funk und Ehre in dir hast.
00:15:18: Ja, weiß
00:15:19: ich nicht.
00:15:21: Was ist schwierig?
00:15:22: Also ich merke es beim Herd von Bargern in Ronsheimer.
00:15:25: Der ist so mein internationaler Politik-Podcast, Aufklärungs-Podcast.
00:15:29: Und der hat auch Producer-Read-Ads.
00:15:32: Wo ich dann denke so, ich weiß nicht, wie viel besser ist es, dass sie durch Shopify-Werbung her.
00:15:37: So, das ist eigenartig.
00:15:40: Wo ich mir denke, okay, wenn mir jetzt der Ronsheimer keine Ahnung Werbung machen wird für irgendein Telefonterief, den er gebraucht hat, weil er halt um die ganze Welt reist, dann würde ich ihm das sogar abkaufen und die wird es dann nicht einmal verübeln.
00:15:51: Aber das ist natürlich immer dieser Ehrenkodex oder dieses journalistische Unabhängigsein ist schon sehr, sehr wichtig.
00:15:58: Und andererseits verliert man auch im Wahrheit sehr viel Umsatz.
00:16:01: Sehr
00:16:01: viel Umsatz.
00:16:02: Wirklich.
00:16:02: Und viel mehr Geld machen, wenn wir sagen würden, der und der Telefonhersteller ist mein Lieblingshersteller, keine Frage.
00:16:09: Ja.
00:16:10: Das vielleicht als Idee den Podcast an eine Person festmachen, die nicht als Journalistin oder als Journalist zählt.
00:16:19: Da haben wir mit unseren massen taugischen Formaten wieder.
00:16:23: Wir haben zwar nicht so viel höhere Besitzfleisch, aber da haben wir zum Beispiel, also wir haben schon eine sehr, sehr lange Liste für Unternehmen oder Organisationen, wo wir keine Werbung machen, also also was ich wie so Alkohol, Glücksspiel, Pornografie und so in die Richtung.
00:16:34: Ich glaube, wir haben zwanzig IAB-Kategorien ausgeschlossen.
00:16:38: Aber wir vermarkten zum Beispiel, also eigentlich hauptsächlich Serps und arbeiten aber dann auch noch mit Anzwarf externen Vermarktungsfirmen zusammen.
00:16:46: und Bei euch läuft das aber auch als intern, oder?
00:16:50: Also auch diese producer read ads.
00:16:52: Bei uns läuft das alles intern, aber ja genau.
00:16:54: Also wir haben eine eigene Verkaufsabteilung.
00:16:56: Noch nie daran gedacht, so richtig auf ein Podcast spezialisiertes Unternehmen, jetzt Österreich oder Deutschland, also auf ein Markt spezialisiert, umzusteigen.
00:17:08: Ich bin mir sicher, dass schon daran gedacht wurde, aber dann müsstest du unsere Seelsabteilung fragen, weil da würde ich jetzt eine Grenze überschreiten.
00:17:14: Wenn ich denen ihren Job erkläre, also das
00:17:17: ist
00:17:17: nicht an mir.
00:17:19: Ich sehe, was draußen möglich ist und wir sehen ja auch die Statistiken, dass Hostreds Werbung mit Abschen, die meist verkaufte ist, die am meisten ertrag bringt.
00:17:28: Ja, das ist halt die feine Linie, die wir... wandern und beschreiten müssen als Medium, wo wir sagen, wie weit können wir Werbung integrieren, ohne unsere Unabhängigkeit zu gefährden.
00:17:43: Ich glaube, wir machen aktuell den ganz guten Job.
00:17:45: Wir hatten eine Zeit lang vor dem Start eines Podcasts.
00:17:51: die Ansage dieser Podcast wird unterstützt, zum Beispiel damals von einem Autohersteller.
00:17:55: Und dann hatten wir eine herstellerproduzierte Werbung im Podcast drinnen.
00:18:01: Das hatten wir bis vor einiger Zeit und das haben wir nun umgestellt, als wir auch den TKP-Verkauf gestartet haben.
00:18:11: Und wie waren vielleicht die Reaktionen von Publikum?
00:18:17: War da irgendwie, kam da vielleicht irgendwie eine Rückmeldung?
00:18:21: Ja, warum ist da auf einmal eine Werbung drin?
00:18:23: Oder was ist jetzt mit diesen Pre-Roll da, wo man dann halt gesehen... Ja.
00:18:28: ...kommt das auch?
00:18:31: Ich glaube, das ist ein Deal, den die Leute willig eingehen.
00:18:35: Also, wir sind noch kein Joe Rogan von der Größe her und wir haben nicht sechs Minuten Werbung, bevor der Podcast losgeht.
00:18:45: Wir haben meistens einen Spot.
00:18:48: Wir haben meistens oder eigentlich immer seriöse Hersteller und sehr seriöse Werbekunden, so wie du sagst, wir haben auch eine wahrscheinlich lange Liste von Werbekunden und Kunden, die wir nicht.
00:19:00: nehmen würden und ich glaube das sind die die Hörerinnen eingehen, eine Werbung pro Folge, einen Sponsor etc.
00:19:07: Ja, meine Güte.
00:19:09: Wir haben ja, wir haben ja gerade jetzt vor kurzem die Erfahrung gemacht, wir haben nämlich den An-Unser-Podcasts auf so eine Werberotation geschulten, das kann man bei Bodice machen, wo wir in diesem Premium Audi Network und da sind ganz viele verschiedene Producereads gelaufen, also komplett, also schon ausgeschlossen, die IRB-Kategorien, die wir ausgelesen haben, die sind nicht gelaufen.
00:19:28: Aber man hat quasi nicht kontrollieren können, welche Werbung dort läuft.
00:19:31: Und dann war tatsächlich Shop-Befey-Werbung und wir kriegen ausschließlich positives Feedback auf alle Host-Grid-Ads, die die zwar sprechen.
00:19:38: Weil die CD machen so Stick und das ist meistens sehr informativ, das ist maßgeschneidert auf die Zielgruppe, das ist wirklich gut.
00:19:44: Und dann hat sich jemand aufgeregt, weil was soll das, dass da jetzt plötzlich was Shop-Befey-Werbung läuft?
00:19:48: Was interessiert nie Shop-Befey zwischen euch?
00:19:51: Und das war dann auch einer der Ausschlaggebenden Gründe, warum wir dann diese Rotation mit ausgestattet haben.
00:19:56: Weil ich mir gedacht habe, okay, das bringt es dann eigentlich auch nicht für ein paar hundert Euro im Monat, die jetzt irgendwelche Hörerinnen zu verkraulen.
00:20:03: Das ist immer so ein Problem.
00:20:05: Bei Medien ist es natürlich wieder ein bisschen was anderes, weil du hast natürlich das... Die Antonia kann jetzt nicht erzählen, welches Handicord extrem gut geht und warum das Samsung oder keine Ahnung was das Beste ist.
00:20:16: Das wäre extrem schwierig.
00:20:18: Das wäre richtig schwierig.
00:20:19: Es wäre richtig schwierig uns... Wollen wir nicht.
00:20:22: Also, wird nicht passieren.
00:20:25: Muss ich an dieser Stelle fragen, ob der Podcast von Spotify gesponsert ist?
00:20:29: Nein.
00:20:30: Wir sind ja extremst Spotify-kritisch.
00:20:33: Oder Shopify-Inschulierung.
00:20:34: Nein, es ist nicht Shopify-kritisch.
00:20:36: Bei mir ist
00:20:36: schon so oft
00:20:37: erhrenbar,
00:20:38: oder?
00:20:38: Nein, es sind schlechte Beispiele.
00:20:40: Also, ein schlechter Beispiel ist Spotify.
00:20:42: Wir sind total Spotify-kritisch.
00:20:44: Dass ja jetzt schon langsam ein Social Network wird oder Social Media-Plattform wird.
00:20:49: Jetzt kann man sogar Nachrichten schreiben auf Spotify.
00:20:53: Aber grundsätzlich kriegen wir schon mit, dass Werbung was mit den Hörerinnen anmacht.
00:21:00: Witzigerweise macht die Erwerbung mit mir was, wenn ich jetzt in einer Medienformat erwerbe.
00:21:03: Ich hätte z.B.
00:21:05: gern Zeitformate und dem machen aber nur Werbung für eigene Sachen.
00:21:09: In keine Jugendabus, Studenten oder Studierendenabus.
00:21:12: Und so laut eigener Aussage von den Kollegen von der Zeit, das läuft es richtig gut.
00:21:18: Das ist ja dann eigentlich eine super Host-Grid-Variante, wenn das dann intern was bringt.
00:21:23: Ja, also...
00:21:25: Na, bitte.
00:21:26: Na, es hat mir auch aufgefallen und ich glaube, die Zeit hat ihr Vermarktungsmodell komplett umgestellt.
00:21:30: Also die versuchen jetzt alles über die Abonnements auch bei Podcast.
00:21:34: Das scheint gut zu funktionieren.
00:21:35: Sie haben ja riesige Podcasts, also sie haben ja Millionen Hörer, Hörerinnen bei ihren Formaten.
00:21:42: Für uns ist der Podcast auch... eine riesen Vermarktungsplattform für den Standard selbst und für die Standardprodukte.
00:21:49: Wir lassen ja auch keine einzige Folge aus, ohne die Abonnements zu bewerben.
00:21:55: Also, das ist auch für uns ganz, ganz wichtig.
00:21:59: Ich glaube, man kann diese Verknüpfung noch enger machen.
00:22:01: Aktuell haben wir es nicht.
00:22:06: um was am deutschen podcast markt funktioniert.
00:22:08: also bei mir ist es ja meistens wenn die vorträge macht dann ist immer so ja deutschland ist uns in die fünf jahre voraus und die usa ist in deutschland noch mal fünf jahre voraus.
00:22:15: also stehen uns ja zehn wunderschöne ja auch bevor.
00:22:18: also deutschland ist immer besser.
00:22:20: vergleichen was passiert wird was funktioniert wird das wird dann bei uns auch wahrscheinlich funktionieren.
00:22:25: aber macht ihr das als medienhaus?
00:22:26: zu schauen was in deutschland passiert?
00:22:30: ja natürlich.
00:22:31: also Wenn man jetzt freien von der Vermarktung spricht, glaube ich, schauen sich alle Verlegerinnen und Verlegerinnen an, wie in Deutschland die Paywalls hochgezogen wurden, ob das funktioniert.
00:22:42: Ja, es wird schwierig, wenn man eine Null weniger an potenzieller Hörerschaft hat oder sehr Leserschaft etc.
00:22:50: Ich schaue es mir persönlich mehr aus einem thematischen und inhaltlichen Interesse an.
00:22:55: Also sowieso höre ich öfters den Rundseimer, ich höre andere Formate, einfach um zu sehen, Welche Expertise gibt's da draußen?
00:23:04: Was könnten wir auch machen?
00:23:06: Wo kann ich mich inspirieren lassen?
00:23:09: So rein konzeptuell, muss ich sagen, gibt's nicht viel, was jetzt noch groß erfunden wird.
00:23:15: Also, weiß ich, wie es euch geht, aber wann war der letzte Podcast, wo ich gesagt habe, das ist ein Game-Changer vom Format, von dem Zugang, etc.
00:23:25: Das geht dann auch so in Richtung Hörspiel schon.
00:23:27: Das ist auch schon richtig.
00:23:28: Das geht in Richtung Hörspiel und das denken wir mit Inside Austria ab, das ist vielleicht nicht Hörspiel, aber es ist schon sehr Richtung narrativer Podcast.
00:23:37: Vor allem mit Serien haben, die wir produzieren.
00:23:40: Aber so, was ist das?
00:23:41: Was ist das erfolgreichste Format?
00:23:43: Ist immer noch von Anfang an das Interview-Format gewesen.
00:23:46: Laber-Podcasts waren zwischendurch richtig stark, sind auch noch stark.
00:23:49: Es gibt immer noch Laber-Formate, aber es geht alles in Richtung dieser klassischen Interviews.
00:23:54: Long-Formate, authentischer etc.
00:23:58: Kennst du das eh alle?
00:24:00: Und das merken wir auch, wenn wir lange Folgen rausbringen, wäre für uns vielleicht vor fünf Jahren undenkbar gewesen, dass wir einstündige Themen des Tagesfolgen rausbringen.
00:24:07: Jetzt danken es uns die Leute und sagen sie können nicht genug hören.
00:24:11: Das Interessante ist ja, wir machen nicht hier vorhin, also unser Radfahrer-Podcast, das ist ja ein bisschen so unser Spielwiese und Anführungszeichen, wo wir Sachen probieren können.
00:24:19: Da dauern jetzt die Episoden alle stundzwanzig sogar.
00:24:24: Also wir machen gerade so eine Serie zu einem Rennen, das Party Hosts gefahren sind.
00:24:28: Und da veröffentlichen wir zwei Episoden pro Woche.
00:24:30: Also mehr Episoden, wo jede Episode auch noch länger ist, und die Zahlen sind besser als je zuvor.
00:24:35: Also stärkeres Wachstum, mehr Hörerinnen, also die Leute hören sich das von Anfang bis zum Schluss zu.
00:24:42: Und das ist auch so was.
00:24:42: Immer wenn wir fragen, wie lange darf Episode dauern, und das ist ja laut Studien, sollen es dreiß Minuten sein?
00:24:47: Nein.
00:24:48: Also es macht gar keinen Sinn, sich da einzug... Weil, ich vergleiche das immer mit Bücher, wenn niemand fragt, wie viel Seiten darf mein Buch haben.
00:24:57: Ja, das ideale Buch hat zwar hundertzwanzig Zeiten.
00:25:01: Was jetzt nicht genau, ob man das so genau einschränken sollte.
00:25:04: Weil du vorhin gesagt hast, okay, was ist uns aufgefallen?
00:25:06: Ich finde zum Beispiel, was die zwar vom Geschichten aus der Geschichte vor kurzem gemacht haben, das Plus-Ultra, das ist ein bisschen so kein Hörspiel, aber so die Geschichte des dreißigjährigen Kriegs für Menschen, die das nicht gehört haben, das haben sie mit dem Studium Bummens produziert und das war schon was, wo ich mir gedacht habe.
00:25:26: Das ist schon, was das Hot-Soll in der Form noch nicht so richtig geht.
00:25:29: Es ist ein bisschen was von allem.
00:25:31: Es ist eine Geschichte aus der Geschichte, wo sie dann noch eine Erzählstimme dabei gehabt haben, dass meistens so eine gar bekannte Persönlichkeit war.
00:25:37: Plus, sie haben Sachen in einer Hörspielform nachgespült, was das Ganze aber nicht irgendwie so verlecherlicht hat.
00:25:44: Also das habe ich schon, da habe ich gedacht, okay, die haben sich immer was getraut quasi und immer was Neues gemacht.
00:25:49: Aber die sind nicht aufwendig.
00:25:52: Die sind nicht aufwendig, ja.
00:25:53: Wer soll das bezahlen und woher soll man die Ressourcen nehmen?
00:25:58: Ein großer Podcast wie die, die können das vielleicht probieren, aber wenn jetzt jemand quasi von Null beginnt, dann gleich mit so was zu starten, das hat ein bisschen gewagt.
00:26:06: Ich werde
00:26:07: jetzt gerade vor kurzem gehört der Absturz von Mois.
00:26:11: Kennst du den Podcast von RBB Fritz?
00:26:14: Da ist die Geschichte von Mois, einer der bedeutendsten YouTube-Tuber, der jetzt mittlerweile in der Psychiatrie hoffentlich die Hilfe kriegt, der braucht.
00:26:22: Und der ist so extremst aufwendig produziert mit YouTube-Videos und Instagram-Stories von vor Jahren, die halt irgendwo gescreenshotet worden sind.
00:26:32: Und das ist so aufwendig in sechs Episoden gemacht, wo ich mir denke, da müssen ja zehn, zwanzig Leute, zwei, drei Jahre lang daran gearbeitet haben, bis zum Schluss dann eigentlich nur sechs Episoden rauskommen.
00:26:45: Keine einzige Episode mit Werbung.
00:26:47: Und das ist so der Frage mir, okay, Boris Österreich ist im Medienhaus.
00:26:52: könnte das stemmen.
00:26:54: Und das ist dann, eigentlich gibt es dann fast nur ein Standard, der jetzt so ein großes, der ORF könnte es, weil dort viele Leute sind, aber schwierig mit so neige, progressive Formate.
00:27:07: Aber wäre das realistisch für ein Standard so, so ein aufwendiges Format zu produzieren?
00:27:13: Ja, ich meine, bei der Produktionsqualität und von dem was man machen kann, gibt es natürlich keine Grenzen nach oben und man kann das, So ausgefallen produzieren wir die großen Podcasts in den USA.
00:27:24: Ich denke da an Wondery, dieses Studio, dass er mit eigentlich groß geworden ist, diese Hörspiele im Prinzip für Podcast-Hören zu produzieren.
00:27:31: Alle Kriminalfälle der Welt wurden da verdohnt mit Schauspielern etc.
00:27:37: Das könnten wir uns glaube ich nicht leisten.
00:27:40: Aber dann gibt es natürlich viele Abstufungen.
00:27:41: Ich glaube das sind gute Beispiele, wie du von den Kollegen von Geschichten aus der Geschichte genannt hast.
00:27:50: Wir machen das mit dem Spiel zusammen bei Inside Austria so oft es geht mit größeren Serien.
00:27:57: Das sind aber sehr, sehr journalistische Formate.
00:28:00: Bleiben weg von diesem Hörspielcharakter.
00:28:03: Also wir finden nichts, was wir nicht selbst gehört haben.
00:28:08: Hin und wieder, ich will mich jetzt nicht darauf festlegen, aber hin und wieder werden wir vielleicht auch mal einen Flugzeug-Sound eingebaut haben, wenn wir erzählen wollten, dass jemand gerade weggeflogen ist, etc.
00:28:17: Das
00:28:19: hält sich, glaube ich, noch wirklich in Grenzen, was wir dazu finden.
00:28:24: Wie gern hast du das?
00:28:26: Was?
00:28:26: Wie gern hast du das?
00:28:28: Händetöne einbauen und Flugzeuge?
00:28:31: Nein, ich finde das gar nicht so schlecht.
00:28:32: Also alles, was hilft dabei, das Ganze vertaulicher zu machen.
00:28:37: Das Schwierigste, finde ich, am Journalismus ist, so die Geschichten zu erzählen, dass die Leute an den wirklich wichtigen Entwicklungen in unserer Welt dranbleiben.
00:28:49: Es gibt so viel Hintergrundrauschen, dass man versuchen muss, die wirklich wichtigen Dinge so zu erzählen, dass die Leute nicht abschalten oder weiterschalten.
00:28:58: Und deswegen finde ich ja, solche Formate wie Inside Austria ist nicht super, weil die Leute eine Geschichte erzählt bekommen.
00:29:05: Und zufällig ist es auch noch eine wahre Geschichte unter Anführungszeichen, eine journalistisch wertvolle, eine, die ihre Lebenswelt besser erklärt.
00:29:13: Bei Inside Austria hatten wir ein paar Formate, würde ich sagen, oder ein paar Serien, die daran gereicht sind, dass ich hier in Rimpchen die erste Serie hatte bei Sebastian zu Sebastian Kurz.
00:29:23: Da haben so viele Leute wochenlang daran gearbeitet.
00:29:28: Immer sind es primär, sind es zwei Leute, die das Skript schreiben.
00:29:31: Damals waren es die Sandra, Sperber und ich.
00:29:34: Es geht aber rundherum für die Leute, die die Geschichten recherchieren.
00:29:37: Also das ist der Vorteil, wenn man in Redaktionen arbeitet, dass man zwei, drei, vier, fünf Leute hat, die die Information zusammen tragen, die dann Interviews geben, die die Kontakte herstellen.
00:29:48: Also das ist ohne eine Redaktion fast nicht machbar wahrscheinlich.
00:29:53: Wir haben jetzt eine, also wir haben jetzt, wir haben im Jahr zwanzig eine Serie rausgebracht bei Inside Austria, die hieß Straches Bodyguard.
00:30:02: Da ging es um... Oliver Rieberricht, den ehemaligen Bodyguard von Strache, der sowas wie zum Whistleblower wurde, der erzählt hat, wie es in dem System Strache gelaufen ist, Spesenaffäre etc.
00:30:18: Mit dem zum Beispiel habe ich über Wochen mich getroffen, telefoniert, mich ausgetauscht, um diese Timeline hinzubekommen, um seine Aussagen zu überprüfen.
00:30:28: Also das sind schon richtig große Recherchen gewesen.
00:30:32: ist noch nicht angekündigt, aber wir werden sehr bald eine ähnlich aufwendige oder vielleicht sogar noch aufwendigere Serie bei Instant Austria starten.
00:30:40: Aber das ist nicht etwas, das man jede Woche, Woche für Woche machen kann.
00:30:44: Das ist einfach zu viel Aufwand.
00:30:46: Aber es ist schon gut, es gibt nämlich einen Österreich-Gorne-Zofen-Medienhäuser, die jetzt so aufwendige.
00:30:59: Das muss nur eine Jahreszahl sein.
00:31:12: In zehn Episoden eine einzige Jahreszahl falsch.
00:31:15: Und die ist dann im YouTube-Video von Herbert Kickel.
00:31:19: Für immer und genau.
00:31:21: Und es ist wirklich brutal.
00:31:23: Aber was ich ganz interessant finde, bei dem Format-Podcast würdest du jetzt diese Inside Ausdrehe-Episode, und so machen wir das von Sebastian Kurz, also herkehrt.
00:31:30: Wenn du das transkribieren würdest, niemand würde sich das durchlesen, glaube ich.
00:31:35: Also es ist so viel Content, der nicht lesbar ist, aber ich weiß jetzt die Zollnatter, aber es werden sich hunderttausende angekehrt haben.
00:31:43: Die Episoden und das muss mir mal so runterbrechen, das wäre wahrscheinlich in Magazin oder in Zeitungsform so gar nicht möglich.
00:31:51: So auch in der Kürze, das ist eigentlich total voll Content, der dann plötzlich als Audio schon wieder möglich ist.
00:31:57: Und
00:31:59: ja, und das ist ein bisschen so für mich einer der allergrößten Vorteile, die jetzt auch Medien-Podcast betrifft.
00:32:05: Ich merke es bei meinem Medienkonsum, ich konsumiere jetzt den Standard online, also nicht als Zeitung, aber online, was mir gerade so reinfällt.
00:32:13: Aber es gibt Podcasts, die habe ich immer in meiner Podcast-Player-App und die weiß, okay, jetzt kommt der Podcast vom Standard, da weiß ich, was ich mir erwarten kann und du hör ich auch eine Stumm zu.
00:32:23: Aber
00:32:24: du
00:32:25: fährst auch die ganze Zeit, bist nur im Auto, kannst
00:32:26: nicht lesen.
00:32:28: Bestimmt, den Heavy-User.
00:32:30: Ja, eh, aber es ist eigentlich Wahnsinn.
00:32:32: Also ich verbrauche fix, neinzig Prozent meiner Medienkonsumationszeit mit Hören oder halt noch ein bisschen Schauen dabei, aber Gläsen wird schon wirklich wenig für mir.
00:32:42: Ich meine, da bist du aber auch in Trend, weil wenn ich jetzt, wir haben... Quartalsweise habe ich Einschulungen oder Schulungen für unsere neuen Praktikantinnen, die ins Haus kommen.
00:32:54: Wir haben regelmäßig Praktikantinnen, die sind alle so um die zwanzig.
00:32:57: Und ich frag immer erstes, wie konsumiert ihr Nachrichten?
00:33:02: Und neben Social Media ist das Podcast.
00:33:05: Die jungen Generationen sind Podcasts... oft die Nachrichtenquelle Nummer eins, wenn es um wirklich harte News geht.
00:33:12: Und das finde ich wahnsinnig spannend.
00:33:15: Das hat sich total verändert.
00:33:16: und das Lustige ist, einerseits ist es wahrscheinlich niederschwelliger, man redet so wie Menschen da draußen reden im Podcast meistens.
00:33:27: Es wird hintergründiger erklärt, aber gerade bei narrativen Formaten wie Inside Austria ist genau das Gegenteil der Fall.
00:33:36: Also wir versuchen auch, menschliche Sprache zu verwenden, nicht hochgestochene Sprache zu verwenden, klarerweise versuchen authentisch zu sein.
00:33:44: Aber wenn man sich ein Skript anschaut von Insel Osteo, da ist ja keine einzige Zeile frei erfunden, in dem Sinne ist nicht spontan, dass es alles vorher recherchiert geprüft.
00:33:53: Jede einzelne Zeile, die eingesprochen wird, ist vorgeschrieben.
00:33:56: Und wenn man das lesen würde, dann sind das bei einer normalen Folge schneller mal sicher in großer Schriftform und mit viel Zeilenabstand.
00:34:07: sicher einmal vierzig, fünfzig Seiten.
00:34:11: Und ich habe tatsächlich mir die Arbeit gemacht, damals bei Sebastian Kurz bei diesen sechs Folgen alles in ein PDF zu geben, um sozusagen ein Gesamtmanuskript zu haben, um zu schauen, was wir da geleistet haben, alles nochmal aufbereitet zu sehen.
00:34:28: und das haben damals auch bei deutschen Podcastpreis etc.
00:34:31: eingereicht.
00:34:35: Ich habe es mir dann durchgelesen und das Interessante ist, es sind zwar alles lange Folgen, alle dreißig Minuten und länger, aber ihr ist nicht komprimiert.
00:34:45: Also ich weiß nicht, wie es euch geht, aber bei einem Interview-Podcast oder bei einem Laba-Podcast, das lebt davon, dass man einfach freischnaut zu redet, aber wenn es wirklich um Hard Facts geht und Zusammenhänge, dann will man das ja so verständlich wie möglich aufbereiten.
00:35:01: Ja, das stimmt ja.
00:35:02: Und da muss man ganz viel aussieben.
00:35:05: Also das war für uns auch eine spannende Erfahrung, dass wir ohnehin mit Podcast zu sehen, was man hört und was man schreibt sind zwei Paschus.
00:35:15: Man kann einen Artikel schreiben, einen Longread Artikel schreiben und kann problemlos fünf, sechs Namen einbauen und Personen einbauen, die alle irgendwo eine Rolle spielen.
00:35:26: Im Podcast kannst du niemanden einbauen, der nicht eine tragende Rolle spielt, weil man das nicht mehr.
00:35:32: Man kann dem nicht folgen, wenn fünf, sechs Namen um deine Ohren geworfen werden, die vielleicht...
00:35:39: Oder eine Nebensätze, die jetzt vielleicht ein Dext abrunden würden oder irgendwie zusätzlich eine Note geben würden, also eine Nebensatz, den kannst du im Skript rausstreuen.
00:35:48: Jeder Satz ist wichtig.
00:35:49: Und du kannst halt nichts zurückblättern.
00:35:52: Jeder Satz ist wichtig.
00:35:53: Ein unglaublich schönes Schlusswort, lieber Scholdt.
00:35:56: Sehr interessant war das.
00:35:58: Vielen Dank, dass du die... bereit erklärt hast, mit uns zu sprechen.
00:36:04: Ähm, ich will jetzt so auf das Knöpfchen drücken in Riverside und das ganze Gespräch dann abmoderieren.
00:36:11: Danke fürs Goan.
00:36:12: Vielen, vielen Dank für die Einladung und gerne wieder.
00:36:22: Und
00:36:23: zum Schluss darf ich wieder abmoderieren, wie ein Radiomoderator.
00:36:26: Ich hoffe, jemand von einem großen Radiohaus hört mich und engagiert mich für eine sehr gut gelingende Morningshow.
00:36:33: Mein Name ist Daniel Rosmann, www.podcastwerkstatt.com.
00:36:37: und folgt uns auf LinkedIn.
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